15. August 1751
Heute war Fernandos Geburtstag und ich entzündete eine Kerze. Ich sprach ein Gebet, welches ihn und sein Schiff beschützen sollte. Ich kannte Fernando und er scheute sich nicht davor, sich in Gefahr zu bringen. Ich war sicherlich nicht anders, aber es bereitete mir Unbehagen daran zu denken. Ich hatte es verseumt ihn zu heiraten. Aber wer wollte uns schon trauen? Niemand. Würde Fernando zum Islam konvertieren, wäre er schneller von seinem Dienst entbunden, als wir Inquisition sagen könnten. Und ich? Ich war mir nicht sicher, was mit mir passieren würde. Da saß ich nun: Getrieben von dem Gedanken meine Eltern zu rächen und der endlosen Tyrannei Hasims ein Ende zu setzen wollte ich meine Reise nicht aufgeben. Nichts sollte mich aufhalten! Die Besatzung des Schiffes schien nicht sehr erfreut über meinen Aufenthalt zu sein. Lieber wäre ihnen eine bezaubernde, indische Prinzessin, die ihrem Mann hinterherreiste, der auf diplomatischer Mission war. Aber es war nur ich: Eine junge Frau, die recht furchteinflößend wirkte. Man versuchte mir aus dem Weg zu gehen, aber das war auf einem 25 Meter langem Schiff nicht sonderlich einfach. Viel beunruhigender war noch die Tatsache, dass ich mit einem Messer, einem Säbel und einer kleinen Steinschlosspistole bewaffnet war.
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